Paul Meyer ist erschüttert

er schreibt am 11.06.2013 in der FAZ:

 

Liebe FAZ Leser und Schreiber. Ich habe noch nie in einem solchen Plenum meine Meinung kundgetan. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, da ich mir Luft verschaffen muss.

Seit Monaten bin ich intensiver Leser hervorragender FAZ Artikel und der dazu gehörenden Kommentare zur Euro Krisenpolitik. Seit Monaten kann ich wahrnehmen, dass die überwiegende Mehrheit der FAZ Leser und anscheinend auch der Journalisten eine zutiefst kritische Meinung gegenüber der derzeitigen Krisenstrategie hat. Seit Monaten ja Jahren bestätigen sich die Schreiber der Kommentare in Ihrer Meinung – scheint sie ja allzu offensichtlich logisch und begründbar.

Ich gebe zu, auch für mich sind die FAZ Kommentare eine Bestätigung, dass ich mit meiner Meinung nicht alleine bin. Allerdings muss ich Ihnen sagen: Machen Sie sich keine Illusionen. Es wird sich nichts ändern. Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung nimmt diese Probleme nicht wahr. Wie viele öffentlich-kritisch Denkende sind sie denn? Wenn es hoch kommt schreiben doch maximal 150 meist immer wieder kehrende Personen gebetsmühlenartig Ihre stets gleichen (und richtigen) Kommentare. So ehrenhaft Ihr schriftliches Engagement auch sein mag. Sie sind alleine.

Es wird sich nichts ändern. Das BVerG wird wie bereits im Artikel beschrieben beschließen. Und keinen wird es kümmern. Die kritisch denkenden werden ihr Magengeschwür bekommen und am deutschen Rechtsstaat verzweifeln. Aber es wird sich nichts ändern. Nein, die Menschen nehmen die Probleme nicht wahr. Fällt Ihnen auf, dass auf anderen Internetseiten kein Wort über das Urteil steht und dass gestern in der Tagesschau und in den heute Nachrichten auch kein Wort gefallen ist? Die Menschen interessiert es nicht, oder hat es nicht zu interessieren. Andernfalls wären tausende Demokraten auf den Straßen.

Ich bin zutiefst erschüttert und enttäuscht.